Die verschiedenen Pillenarten im Überblick

Als „Pille“ wird ein oral einzunehmendes, hormonelles Verhütungsmittel bezeichnet. Allerdings gibt es nicht „die eine Pille“: Dir stehen eine Vielzahl verschiedener Pillenarten zur Verfügung. Um in diesem großen und teilweise recht unübersichtlichen Angebot für etwas Ordnung zu sorgen, findest Du im Folgenden Beschreibungen sowie Vor- und Nachteile der gängigsten Pillenarten. Dein Frauenarzt wählt gemeinsam mit Dir die für Dich richtige Variante aus und berät Dich individuell in Fragen zu diesem Thema.

Die klassische Kombinationspille (Mikropille)

In dieser Kombinationspille sind die Hormone Östrogen und Gestagen erhalten. Sie verhindern den Eisprung und den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Kombinationspillen sind die am häufigsten verschriebenen Pillen. Sie gelten als sehr sicheres Verhütungsmittel, und kann in verschiedenen Rhythmen eingenommen werden. Der häufigste Rhythmus ist 21+7, d.h. die Pille wird über 21 Tage genommen und dann für 7 Tage ausgesetzt. Neben diesen Einphasen-Kombinationspillen, die am häufigsten eingesetzt werden, gibt es noch Mehrphasen-Kombinationspillen, bei denen die verschiedenen Pillen eine unterschiedliche Dosierung enthalten und daher in einer festgelegten Reihenfolge und in einem speziellen Rhythmus eingenommen werden müssen. Diese werden eher selten verschrieben.

Die östrogenfreie Minipille

Die Minipille enthält nur Gestagen, kein Östrogen. Ihre Dosierung ist geringer als die der Mikropille. Nebenwirkungen treten bei ihr seltener auf, sie muss jedoch dauerhaft ohne Pause und immer exakt zur gleichen Zeit eingenommen werden, da ansonsten kein ausreichender Schutz vor einer Schwangerschaft gegeben ist.

Die Minipille lässt sich in zwei verschiedene Arten unterteilen

  1. Es gibt die älteren Minipillen, die den Wirkstoff Levonorgestrel enthalten. Sie verhindern weder den Eisprung, noch die Befruchtung der Eizelle. Ihre Wirkung besteht lediglich im Verhindern der Einnistung der befruchteten Eizelle. Bei dieser Minipille muss genauestens auf die tägliche Einnahme zur gleichen Uhrzeit (maximal 3 Stunden Abweichung) geachtet werden, da die Minipille ansonsten nicht ausreichend wirkt.
  2. Daneben gibt es auch die „neuen“ Minipillen mit dem Wirkstoff Desogestrel. Desogestrel hemmt den Eisprung und durch eine Veränderung der Gebärmutterschleimhaut, was die Einnistung von Eizellen verhindert, falls doch ein Eisprung stattfinden sollte. Auch diese Pille muss jeden Tag und zur gleichen Uhrzeit eingenommen werden. Sie ist sicherer als die Minipille mit Levonorgestrel und genauso sicher wie die klassische Kombinationspille.

Spezielle andere Pillen

Neben den genannten gibt es noch speziellere Pillen, die nicht für alle Frauen interessant sind. So gibt es beispielsweise sog. „Stillpillen“, die während der Stillzeit genommen werden können. Nicht als regelmäßige Verhütung, sondern für „Notfälle“ vorgesehen ist die „Pille danach“, die (möglichst innerhalb von 12 Stunden) nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden und eine Schwangerschaft verhindern kann.

Bild: bigstockphoto.com / kleberpicui

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